Gesundheitspolitik in Grünwald

Daniel Bahr weiß von was er spricht, wenn es um Gesundheitspolitik geht. Zwar ist er selbst nicht Mediziner, aber er war von Mai 2011 bis Dezember 2013 Bundesminister für Gesundheit und ist seit 2014 Manager bei der Allianz Private Krankenversicherung AG.

Daniel Bahr kam auf Einladung der Freien Demokraten nach Grünwald zu einer Podiumsdiskussion. Dort erwarteten ihn rund 100 interessierte Zuhörer zu dem Thema „Gesundheit zukunftssicher“, das er unter der Moderation von Helmut Markwort, Journalist und Medienmaganger, mit Daniel Föst, Generalsekretär der FDP-Bayern und Jimmy Schulz, Spitzenkandidat der Liberalen in Oberbayern diskutierte.

Als gewiefter Journalist versuchte Helmut Markwort die Gelegenheit zu nutzen, den Bundesminister a.D. Bahr mit der Frage nach einer möglichen Rückkehr in die Bundespolitik aus der Reserve zu locken. Bahr ließ aber keinen Zweifel daran, dass er zwar viel Spaß an politischen Aufgaben hat, dass aber sein derzeitiger beruflicher Weg Priorität besitzt.

Gesundheitsausgaben bereits gezielt in der Vorsorge investieren

Daniel Bahr konnte auf der Basis seiner früheren Tätigkeit sehr viel aus der Gesundheitspolitik berichten. Kritische Fragen aus dem Publikum beantwortete er kompetent und souverän. So ist seine klare Aussage auf die Anmerkung zu den immer weiter steigenden Gesundheitskosten in Deutschland, dass man für ein gesundes Leben nicht genug Geld ausgeben könne. Die Ausgaben sollten aber bereits präventiv in der Vorsorge erfolgen und nicht erst in der Behandlung der Erkrankungen.

Bahr machte deutlich, dass Deutschland das mit Abstand beste Gesundheitssystem aller Länder besitzt. Auch die Wahlmöglichkeit zwischen gesetzlicher und privater Versicherung wird von ihm gut geheißen. „Der Wettbewerb ist gut, so haben wir insgesamt ein höheres Niveau an ärztlichen Leistungen“, sagt er.

Die elektronische Gesundheitskarte muss konzeptionell neu angegangen werden

Antworten auf die viel diskutierte elektronische Gesundheitskarte verwies Bahr an die politischen Vertretern der Freien Demokraten. Jimmy Schulz, netzpolitischer Experte der FDP, hält die elektronische Gesundheitskarte grundsätzlich für gut und notwendig. Doch seiner Meinung nach wurde das Projekt vor Jahren schlecht begonnen und vom Konzept her schlecht entwickelt. Hier müsse man neu ansetzen und mit Hochdruck an einer vernünftigen Lösung arbeiten, die vor allem dem Datenschutz gegenüber den Patienten gerecht wird.

Alle Podiumsteilnehmer waren sich in der abendfüllenden Veranstaltung einig, dass in der medizinischen Vorsorge wie in der medizinischen Behandlung eine starke Entbürokratisierung gefordert ist, damit das Gesundheitssystem in Deutschland auch weiterhin ein führendes in der ganzen Welt bleiben kann.


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