Bildungskonzept für den Landkreis München

Die FDP im Landkreis München betrachtet ein zukunftsfähiges
Bildungskonzept als unbedingte Voraussetzung für eine langfristige
Stärkung des Landkreises als Wirtschaftsstandort. Hierzu ist es notwendig das Thema Bildung auf allen Ebenen breiter als bisher zu denken und umzusetzen. Bislang wird Bildung häufig nur als das reine Vermitteln von Wissen verstanden. Hierzu gibt es Lehrpläne, die durch den Bildungsföderalismus durch die jeweiligen Bundesländer festgelegt werden. Die FDP versteht Bildung besonders als Persönlichkeitsentwicklung.

Neben der reinen Wissensvermittlung sollen Kreativität, Kritikfähigkeit, Kompetenzen der allgemeinen Lebensführung und Kommunikations-, wirtschaftliche und soziale Kompetenzen sowie Grundlagen im Umgang mit Medien & Technologien, im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung viel stärker als bisher Berücksichtigung finden. Hierzu bedarf es vor allem innovativer pädagogischer Konzepte, für die die Schulen eigenverantwortlich sein sollen. Nur so kann ein wirklicher Bildungswettbewerb entstehen, der es ermöglicht, das vorhandene Potential unserer Kinder optimal zu nutzen. Um dies zu ermöglichen, bedarf es einer gut ausgebauten Bildungsinfrastruktur. Die FDP unterstützt das Konzept der eigenverantwortlichen Schule. Im Zuge der zunehmenden Globalisierung fordern wir außerdem ein verstärktes Angebot bilingualer Ausbildung und internationaler Bildungsabschlüsse an den Schulen im Landkreis München. Dabei unterstützen wir auch privat organisierte und finanzierte Schulen.

Wir begrüßen, dass auf Antrag der FDP im Kreistag ein Gymnasium in Ismaning gebaut wird und der Bau eines Weiteren in Unterföhring bereits beschlossen wurde. Zusätzlich besteht jedoch auch Bedarf nach weiterführenden Schulen, insbesondere im östlichen Landkreis. Die FDP München- Land begrüßt die Genehmigung einer Realschule in Haar. Zugleich stehen wir aber unverändert zu unserer Forderung einer weiteren FOS/BOS in Haar. Nur durch ein gut ausgebautes Bildungsinfrastrukturnetz können unsere klugen Köpfe auch im Landkreis München gehalten werden. Im Mittelpunkt der Überlegung zu einer leistungsfähigen Bildungsinfrastruktur muss dabei die Bestrebung stehen, zu jedem Abschluss wohnortnah eine Anschlussausbildung verwirklichen zu können.

Als problematisch betrachten wir die Übertragung der Verantwortung für die weiterführenden Schulen an die Schulzweckverbände. Der Betrieb dieser Schulen ist originäre Aufgabe des Landkreises München. Das derzeit praktizierte Finanzierungsmodell durch Zweckverbände hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass bei finanzschwachen Kommunen dringend benötigte Investitionen in die Bildungsinfrastruktur aufgeschoben wurden.

Die Außenstelle der TU München in Garching, die tierärztliche Fakultät der LMU in Oberschleißheim und die Universität der Bundeswehr in Neubiberg machen neben dem Ludwig- Bölkow-Campus in Ottobrunn/Taufkirchen und dem Campus Martinsried den Landkreis München zusätzlich zu einem der interessantesten Standorte für Akademiker. Hieraus ergibt sich eine die Attraktivität für viele internationale Unternehmen, welche direkt vom Know-How der Wissenschaft vor Ort profitieren können. Diesen Standortvorteil gilt es langfristig zu verteidigen. In Zeiten großen internationalen Wettbewerbs um die klügsten Köpfe muss es Handlungsdirektive für die Freien Demokraten sein, den Wissenschaftsstandort München-Land so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Hierzu gehört das Hinwirken auf wohlwollende Prüfung von Genehmigungsverfahren, die Aktive Förderung von Wissenschaftsstandorten und die Stärkung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung. Nur die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht es dem Landkreis München, Unternehmen und junge Menschen gleichermaßen an unseren Standort zu binden.

Beschluss FDP Kreisverband München Land

Datum: 19. Januar 2015


Neueste Beschlüsse