Bundestagskandidaten positionieren sich gemeinsam in Taufkirchen
Die Volkshochschule Taufkirchen hatte die Initiative ergriffen und die Süddeutsche Zeitung setzte sie um: Im Kultur- und Kongresszentrum stellten sich die Bundestagskandidaten der im Kreistag vertretenen Parteien den Fragen von SZ-Redakteur Lars Brunckhorst und den Fragen der rund 400 anwesenden Zuhörer. Über einen Livestream bei Facebook konnten auch nichtanwesende Interessierte die Veranstaltung verfolgen und Ihre Fragen und Anmerkungen einbringen.
Es war nicht unbedingt Neues oder Senstionelles von den Kandidaten, die sich in Taufkirchen präsentierten, zu erwarten. Dennoch war es eine lohnenswerte Veranstaltung, auf der man mitverfolgen konnte, wie sich die Bundestagskandidaten bemühen wollen, Bundespolitik auf die Bedürfnisse des Landkreises München umzusetzen. Vorausgesetzt natürlich sie schaffen den Sprung in den Bundestag.
Mehr oder weniger gesichert erscheint die Chance für Jimmy Schulz, FDP-Spitzenkandidat der FDP-Oberbayern, den Weg nach Berlin antreten zu können. Zwar wurde er nicht so frenetisch begrüßt und während der Veranstaltung bei jeder Wortmeldung gefeiert wie die Kandidaten Anton Hofreiter (Bündnis90/Die Grünen) und Bela Bach (SPD), die offensichtlich gut organisiert einige Ihrer Ortsverbände vor Ort eingebracht hatten. Dennoch hat Jimmy Schulz deutlich hörbar die 5%-Hürde per Applaus genommen.
Deutlich weniger Sympathien schlugen dagegen dem CSU-Direktkandidaten Florian Hahn entgegen. Kaum ein Beitrag von ihm ging ohne Zwischenrufe, gelegentliche Pfiffe oder Buh-Rufe aus. Moderator Brunckhorst musste gar zweimal an die Fairness der Besucher appelieren.
Total daneben war dann auch noch die Aktion einer offenbar verwirrten Besucherin im Saal: Diese hatte vom Publikum aus eine Waffe auf den CSU-Direktkandidaten Florian Hahn gerichtet. Durch das sofortige Eingreifen der Polizei wurde eine Eskalation verhindert. Die Frau wurde abgeführt und in die Psychiatrie nach Haar gebracht. Hahn selbst blieb äußerlich ruhig.