Bauvorschriften und Verordnungen verteuern dringend notwendigen Wohnraum

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Dr. Gabriela Berg, FDP-Bezirksrätin, Sebastian Körber, Ralph Peter Rauchfuss, Vorsitzender FDP Kreisverband München-Land

Im Ranking der höchsten Mietpreise in deutschen Städten rangiert München an Nummer Eins ganz vorne. Auch die Gemeinden und Städte im Landkreis München machen da keine Ausnahme. Unmittelbar an Nummer Zwei der Liste steht Unterschleißheim. Und dies sogar noch vor Frankfurt, Stuttgart oder Hamburg. Diese Entwicklung ist geprägt von Angebot und Nachfrage, hat für die Region fatale Folgen. Die Kinder alteingesessener Familien können sich in ihrem Heimatort keine Mietwohnung leisten, notwenige Fachkräfte für im Landkreis angesiedelte Unternehmen scheuen vor dem Zuzug in den Landkreis.

Architekt Sebastian Körber, Stellvertetender Landesvorsitzendern FDP-Bayern, Stadtrat in Forchheim und liberaler Bauexperte, gab auf einer Informationsveranstaltung des FDP Kreisverbandes München-Land im Bürgerhaus Haar einen Einblick in die Hintergründe der fatalen Mietpreissituation, bedingt durch die hohen Baukosten in Deutschland, und den Ballungsräumen schlechthin.

Hauptgrund sind die mehr und mehr zunehmenden Vorschriften, die den Baubereich betreffen. Die Vorschriften sind zum Teil EU-Richtlinien, Bundesvorschriften, Landesgesetze und kommunale Regelungen. Sie verursachen Zusatzkosten aufgrund zusätzlicher Standards und Verfahren ziehen Bauprojekte ungerechtfertigt in die Länge, was sich ebenso auf die Gesamtkosten auswirkt.

Körbers Empfehlung geht in Richtung einer unbedingt notwendigen Vereinfachung und damit Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und Reduzierung der teilweise widersprüchlichen Vorgaben. Ebenso sollten die Gemeinden ihre Bürger viel frühzeitiger und umfassender in geplante Baulandprojekte einbeziehen. Eine langfristige strategische Stadtentwicklung, Entschlakung der Stellplatzsatzung, Ermittlung von in Gemeinden befindlichen Baulücken und der Ausbau von Dachgeschossen und Nebengebäuden könnte zumindest zu einer kurzfristigen Entspannung auf dem Angebotsmarkt und damit zumindest zu einem Einhalt weiterer Mietpreiserhöhungen führen.

„Der beste Mieterschutz ist ausrechend bezahlbarer Wohnraum“, so Körbers Fazit, also muss mehr gebaut werden, um die Ursachen zu bekämpfen und nicht nur mit der sog. und nachweislich nahezu unwirksamen Mietpreisbremse der Bundesregierung an den Symptomen herumzudoktern.

Die Veranstaltung, gedacht für die Bürger in der Gemeinde Haar, konnte auch Besucher aus benachbarten Gemeinden begrüßen. So informierte sich Bürgermeister Peter Münster aus Eichenau und auch der Dritte Bürgermeister aus Kirchheim Gerd Kleiber zu diesem Thema auf der Veranstaltung des FDP Kreisverbandes München-Land.


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